Selbstversorger in der Stadt | No.I

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Selbstständig leben – was sind die Beweggründe? Wie so vieles passierte es ganz von alleine, ich wuchs so hinein und entwickelte mich weiter.

Im Grunde war mein Antrieb, meine Inspiration, mein Dasein als Mutter. Was möchte ich meinen Kindern mit auf den Weg geben? Welche Eigenschaften erachte ich als wichtig für sie? In einer konsumorientierten Welt, in der es ein Leichtes ist, jeder Zeit und fast überall das zu bekommen was man gerade möchte, gehen einige grundlegende (Er)Kenntnisse verloren. Das Wertschätzen der kleinen, alltäglichen Dinge und unserer Umwelt, das Miteinander, die Erfahrung, dass manche Dinge ihre Zeit brauchen und wir vieles eigentlich gar nicht brauchen.

Aus diesen wenigen Gedanken ist eines meiner größten Projekte und in letzten 4 Jahren geworden und das in der Stadt. Denn wir wohnen nicht auf dem Land oder haben einen großen Garten zur Verfügung. Nein wir sind Stadtmenschen, Selbstversorger in der Stadt, zumindest in gewissen Bereichen. Denn Spaß soll es machen, der ist mir wichtig, denn ohne Freude fällt das Lernen schwer, für meine Kinder aber auch für mich!

Selbstversorger in der Stadt – ohne Garten, Terrasse oder Balkon! Ein paar Tipps und Anregungen, das habe ich euch versprochen. Tatsächlich sind es einige mehr geworden, als ich am Anfang erwartet habe, sodass ich diesen Beitrag halbieren werde. In Teil 1 & Teil 2

Was also kann jeder von uns selber machen, ohne viel Platz zu benötigen?

Brot backen – ja auch Sauerteig ist gar nicht so kompliziert wie man vielleicht denkt. Eine schöne Beschäftigung, gerade mit Kindern. Es wird geknetet, gewartet, geformt, gewartet, gebacken, gerochen, genossen . . . Was für ein Erlebnis. Ein bisschen Geduld braucht man und auch ein bisschen Zeit, aber wenn ihr es einmal in euren Alltag integriert habt, geht es so nebenher. Na und wenn die Zeit mal knapp ist, gibts zum Glück einen Bäcker um die Ecke, denn schließlich soll es ja Spaß machen und keinen Druck erzeigen

Saisonal und regional kochen – auch wenn du jetzt noch keinen Platz oder keine Zeit hast dein Obst und Gemüse selbst anzubauen, so kannst du bereits in der Stadt erfahren, wie es ist mit einfachen und manchmal auch wenigen Zutaten feine Gerichte zu zaubern. Einen Überblick was gerade wächst bekommst du wunderbar in deiner benachbarten Gärtnerei oder auf dem Wochenmarkt. Natürlich gibt es in Zeiten des Internets auch regionale Kalender, die dir einen Überblick geben, welches Obst und Gemüse wann Saison hat.

Pflegeprodukte selber machen – Von Ölauszügen, bis hin zu Salben, Tinkturen, Haarkuren, Bodylotion. Die meisten alltäglichen Pflegeprodukte stelle ich mittlerweile selber her. Lediglich an Make Up habe ich mich noch nicht herangewagt, da bin ich eigen. Allerdings haben meine Tochter und ich letztens einen rosa-schimmernden Lippenbalm selber gemacht. Das kinderleichte Rezept habe ich letztens erst auf den Blog gestellt. Eine essentielle Zutat meiner Cremes und Salben, sind Öle und Ölauszüge. Einige mache ich schon lange selber, denn es ist wirklich kinderleicht. Selbst in einer Stadtwohnung, ohne Balkon, könnt ihr euch einen schönen Topf mit Calendula, Lavendel oder Kamille auf das Fensterbrett stellen. Ein paar Blüten, mehr braucht ihr nicht. Neben der pflegenden Eigenschaft, wirkt Grün beruhigend, ist gut für das Raumklima und dient, richtig in Szene gesetzt, als wahres Gestaltungselement. Ich habe ein Faible für Terracotta Töpfe in unterschiedlichen Formen und Strukturen. Eine wunderschöne und vielseitige Auswahl findet ihr etwa bei blumentopf24. Ich habe mich in dieses mediterrane Modell verliebt, erinnert es mich doch sehr an meine Italienreisen aus meiner Kindheit. Ach und aus dem Lavendel der hier gerade so wunderbar drin blüht, wird dann bald ein Lavendelöl. Als Badezusatz oder zum einreiben im Winter.

Putzmittel selber machen – klar wer Kosmetik selber macht, versucht sich sicherlich auch gerne an Putzmitteln. Wie auch bei der Kosmetik mache ich natürlich nicht das Öl für den Ölauszug selber oder baue meine eigenen Zitronen zum Kalk entfernen an (diese würden bei unserem aktuellen Sommer wahrscheinlich nicht mal reifen). Doch geht es mir hier, neben dem Aspekt des Unabhängig seins, auch um unsere Gesundheit und die Weitergabe von grundlegendem und altbewährtem Haushaltswissen. Ich spare Geld, Platz, schone die Umwelt und vermeide unnötige Chemikalien in unserer Umgebung und in unserer Körpern. Ein paar meiner natürlichen Putzmittel findet ihr hier.

Kleidung flicken oder recyceln – als ich vor gut 2 Wochen für unseren Urlaub die Koffer packte, stellte ich fest, dass meine Kinder ja noch gar keine Sommerpyjamas haben. Also kürzere ich ratz fatz Arme und Beine ihrer bisherigen langen Varianten und hatte innerhalb von 30 Minuten 6 neue Sommerschlafanzüge. Was passiert sonst so mit unserer Kleidung? Jeder von uns besitzt genau das was er braucht. Tatsächlich sind die meisten etwas irritiert, wenn sie unsere Kleiderschränke sehen und fragen wo ich denn den Rest aufbewahren. Es gibt keinen Rest, denn wir brauchen nicht so viel. Die Waschmaschine läuft regelmäßig und mit wohlüberlebten Kleidungsstücken, lassen sich wirklich jede Menge Outfits zusammen stellen. Wenn dann doch mal ein Kleidungsstück ein Loch hat oder nicht mehr passt, wird es repariert, abgeändert oder verkauft. Die besten Möglichkeiten wie du aussortiertes verkaufen kannst habe ich letztens aufgeschrieben, stelle ich euch bald online. Ist ein Kleidungsstück wirklich nicht mehr zu retten, so werden Putzlappen daraus.

Wasser wertschätzen – Wie in jedem Bereich, gibt es auch im Bereich des selber versorgen unterschiedliche Intensitäten. Ich versorge uns nicht von Anfang bis Ende selbst und von unserem Obst und Gemüse würden wir nicht täglich satt werden, geschweige denn einen Vorrat ansammeln. Doch geht es bei diesem Thema für mich auch vor allem um eine Lebenseinstellung. Nur weil ich keinen Brunnen habe, Wasser sammle und/oder aufbereite, sondern einfach den Wasserhahn aufdrehe, heißt das nicht dass ich es verschwenden muss. Es ist ein kostbares Gut und sollte nicht selbstverständlich sein. Hier können wir unseren Kindern schon mit kleinen Schritten eine Wertschätzung weiter geben. Wie etwa beim Hände waschen oder dass man z.B. das Wasser aus dem Planschbecken nicht ausschütten wenn es nicht mehr gut ist, sondern mit Gießkannen abschöpfen und seine Pflanzen damit bewässern.

Gärtnern – wie jetzt gärtnern ganz ohne Balkon, Terrasse oder Garten?! Ja klar das geht, auch in der Stadt. Überall gibt es die Möglichkeit Land zu bewirtschaften. Ob man sich ein Stückchen Krautacker mietet, als Gemeinschaft, wie etwa in einem Urban Gardening Projekt, anbaut, einfach mal in der Nachbarschaft nach leer stehenden Grundstücken schaut (dazu schreibe ich noch ausführlicher), sich auf einen Schrebergarten bewirbt oder einfach ein paar Kräuter und Salat auf der Fensterbank zieht. Am Anfang ist es ein Lernprozess, um ein Gefühl zu bekommen und nicht um gleich die große Ernte ein zu fahren. Wo ihr die richtigen Töpfe in so ziemlich jeder Größe und aus den unterschiedlichsten Materialen findet wisst ihr ja jetzt.

Heilpflanzen bestimmen und anwenden – einer der Bereiche, in denen ich noch viel zu lernen habe. Doch auch Laien finden so einiges zum Verarbeiten, auch in der Stadt. Eine Tinktur zum Reinigen der Haut aus Gänseblümchen, allerlei Leckeres aus Holunder oder Barlauch und auch aus Löwenzahn könnt ihr allerhand feines Zaubern, wie etwa einen Blütenhonig. Fürs Rezept einfach hier entlang.

viel Spaß beim probieren und entdecken . . .

liebste grüße

ann-kathrin

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