natürlich Färben mit Avocado

Schon so lange wollte ich diese Färbetechnik versuchen. Ich meine, schaut euch die Farbergebnisse an! Aber wie so oft mit Neuem, habe es immer wieder aufgeschoben. Für neue Ideen oder Techniken brauche ich Zeit, denn es fällt mir schwer abzuschätzen, wie gut ich damit zurechtkomme und wie lange es in der Realität dann wirklich dauert.

Soviel vorab . . . Färben mit Avocado ist wirklich unglaublich einfach!

Aber von vorne . . .

Was ihr braucht sind die gesäuberten und getrockneten Schalen der Avocadofrucht (Beere). An dieser Stelle sollte ich Folgendes noch erwähnen: Wie auch viele andere importierte Lebensmittel (etwa Kakao, Kaffee, Orangen, Kokosnuss, Bananen), gilt auch bei der Avocado, mit Bedacht konsumieren. Ich halte mich hier gerne an einen kleinen Spruch: „Denke global, esse regional!“ Also lieber öfters zu regionalen Produkten greifen und wenn, dann alles verbrauchen. Im Fall der Avocado also die Schale und den Kern. Aus letzterem ziehe ich mir am liebsten meine eigenen Avocadopflanzen wie diese hier, aber dazu schreibe ich euch gerne mal einen separaten Beitrag.

Wieder zurück zum Färben . . .

Was ihr braucht sind die gesäuberten und getrockneten Schalen der Avocado. Auch den Kern könnt ihr verwenden, dieser braucht allerdings länger zum trocknen als die Schale. Beide lassen sich gut durchgetrocknet übrigens auch wunderbar aufbewahren.

Im Verhältnis braucht ihr etwa 1 Schale auf 3-5 Liter Wasser. Brecht die Schale in Stücke und lasst sie zusammen mit dem Wasser aufkochen. Danach den Topf mit einem Deckel schließen und etwa 1 Stunde ziehen lassen.

Nun könnt ihr euren Stoff hineingeben, sodass er gut bedeckt ist. Wie euer Ergebnis später wird, hängt von vielen Faktoren ab. Etwa die Beschaffenheit der Textilen, wie lange der Stoff im Sud zieht (1/2 -1 Tag), wie viel Stoff in den Sud gegeben wird und ob ihr die Schale drin lasst oder nicht. Diese zaubert nämlich eine schöne Batikoptik.

Seid ihr mit eurem Ergebnis zufrieden, wascht den Stoff gut aus, bei etwa 30° in der Waschmaschine und lasst ihn trocknen. Durch das Trocknen wird die Farbe nochmal etwas heller. Den restlichen Sud könnt ihr natürlich für eine weitere Färberunde hernehmen.

Zum Färben eignet sich vor allem Stoff aus 100% Naturfasern wie z.B. Baumwolle, Leinen, Wolle oder Seide. Der Stoff sollte im Idealfall ungefärbt oder weiss sein. Besonders gut eignet sich alte Bettwäsche, Tischdecken oder Bodies/T-Shirts, da sie bereits oft gewaschen wurden und nur noch wenige chemische Bestandteile haben.

Im Nachhinein, durch Recherche herausgefunden: Noch bessere Ergebnisse erzielt man, wenn der Stoff vorab behandelt wird. Eine meiner größten Inspirationsquellen, Rebecca Desnos, behandelt die Stoffe mit Sojamilch anstatt chemische Beize zu verwenden. Dies werde ich demnächst ausprobieren und euch dann natürlich berichten!

Am schönsten sind übrigens die alten Kleidungsstücke der Kinder und die Bettwäsche geworden . . .

Ich wünsche euch viel Freude beim kreativ werden und „Herzlich Willkommen“ auf der neuen Website!

liebste Grüße

ann

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